Soweit so einfach. Wie können wir es aber schaffen, den Charakteren Leben einzuhauchen? Also so, dass sie eben nicht Standard-Heinis mit ein paar Werten sind? Sollen wir das über Vorteilen und Nachteilen steuern oder uns ein paar Geschichten ausdenken?
Ich denke, eine Kombination aus beidem könnte sinnvoll sein, da wir unterschiedliche Spielertypen sind. Ich improvisiere oft einfach spontan und denke mir während des Spielens passende Geschichtle aus. Wem das aber eher unbehaglich ist, bzw. wenn ich müde, unkreativ oder nüchtern bin, könnte von einer Tugend und einem Laster, einem Vor- und einem Nachteil (vll. nach dem Vorbild von Elmars One-Shot) sehr profitieren. Wenn zwei bis vier Charaktereigenschaften festgegelt sind, ist es sehr viel einfacher den NSC spontan zu spielen, als wenn da nur "guter Bäcker" draufsteht.
Ich würde mich dabei aber nicht an die DSA-Vorteils/Nachteils-Liste halten, da sie eher auf Helden ausgelegt ist und zu oft in einer gemütlichen Kneipe auch nicht relevant sind (z.B. Dämmerungssicht, Zwergennase, schlechte Regeneration,etc.). Inspirieren lassen kann man sich natürlich schon (einäugig, jähzornig, glück im Spiel, etc.). Ich würde stattdessen einfach frei Charaktereigenschaften mir überlegen (bspw.: mag Katzen, lustig, touchy, schüchtern, isst gerne Süßes, liebt Abenteuergeschichten...), die besser zu den Anforderungen an die NSCs passen - nämlich Atmosphäre erzeugen. Das sind vor allem Eigenschaften, die kurzfristig zum Tragen kommen können. Langfristig oder nur in Extremsituationen bemerkbare Eigenschaften würde ich eher vermeiden (bspw. loyal, dunkle Geheimnisse, Höhenangst, Totenangst, Pyromanie,...).
Als letztes würde ich noch darauf achten, dass diese Eigenschaften irgendwie fallls möglich auch die Helden anspielen und nicht nur für sich alleine dastehen und den Spielercharakteren die Show stehelen. Ein hervorragender Tänzer trägt wenig zur Geschichte bei, wenn keiner in der Gruppe tanzen kann oder will. Jemand, der Callan aber im Kartenspiel übers und danach aufs Ohr hauen kann, trägt dazu bei, dass sich der eigentlich wichtige Protagonist (Callan in dem Fall) irgendwie darstelllen kann und eingebunden ist.
Hintergrundgeschichten ausdenken wäre wahrscheinlich zu viel des Guten bzw. könnte auch zu Lasten der Handhabbarkeit gehen. Ich würde auch einfach zu 2-3 Charakterzügen, ob Vorteilen und/oder Nachteilen tendieren. Tugend und Laster wäre ein naheliegender Ansatz.
Abseits von Charaktereigenschaften fände ich noch 1-2 Interessen/Gesprächsthemen gut: z.B. besagtes "mag Katzen", oder auch "der Ork" oder die Besteuerungspolitik Garetiens. Dadurch wird die Persönlichkeit auch etwas runter und es gibt etwas, das die entsprechende Person im Alltag antreibt bzw. beschäftigt.
Denkbar wären auch 1-2 sog. Aspekte ala FATE, die einen bestimmten Charakterzug möglichst ambivalent darstellen und spielerisch umsetzbar machen, ggf. auch anhand von Selbst- oder Fremdzitaten. Ein Stadtgardist/Söldner mit dem Aspekt "Ich bin zu alt für diesen Scheiss" könnte beispielsweise zwar sehr erfahren, aber oft auch unmotiviert/zu ungelenk sein...
Hallo Miteinander, endlich kann ich mal mit einem sinnvollen Post, etwas zum Komitment betragen und zwar habe ich mal eine vorläufige Vorlage für NSCs gebastelt. Diese stelle ich hiermit zur Diskurssion. Anmerkung: Ich kann gerne bei zukunftigen auch noch eine Schrift und Hintergrunddeko nehmen, habe die Vorlage von designtechnischen Standpunkt erstmal einfach gehalten. Einmal eine nackte Tabelle und einmal mit Bsp. Befüllung (bin auf der Arbeit etwas eingeschränkt mit der Bsp.-Bildersuche)
thegame
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Schick. Eine Sache würde ich allerdings noch ändern: Ich würde auch beim Ausgefüllten die Kategorien (Laster, Tugend, Name, etc.) dranstehen lassen. Ist leichter sich zu orientieren. Ansonsten vll noch Alter und Geschlecht dazu. Kannst du das vielleicht noch als Excel-file rumschicken, dann fällt das Ausfüllen auch leichter.
Ich habe mal zum Test zwei NSCs erstellt und habe festgestellt, dass die Zeile "Geschlecht" doch recht überflüssig ist, wenn man Name und Bild dazu hat. Was haltet ihr davon?
Nurinai
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Find ich gut. Eventuell könnte man die Zeile "Geschlecht" nutzen, um Raum für verschiedene Namen gewinnen? Alternativ/ergänzend vlt. noch ein typisches oder beschreibendes Zitat des NSC oder über den NSC?
Habe nochmal zwei NSCs gebaut. Mir ist aufgefallen, dass das System doch noch nicht optimal ist: Die Wissens- und Handwerkstalente, die Hobbies und Gesprächsthemen überschneiden sich sehr oft. Vielleicht wäre eine allgemeinere Kategorie besser, in der man dem Charakter etwas Farbe verleihen kann, sei es durch eine kurze Hintergrundgeschichte (bspw.: Frau im Krieg verloren o.Ä.). VIelleicht könnte man Wissen, Handwerk, Gesprächsthemen und Hobbie einfach als eine Kategorie "Hintergrund" zusammenfassen. Hobbies sind halt oft einfach das Gesprächsthema, genauso, wie der Beruf. Bei "Herkunft" bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, ob das so sinnvoll ist, da man den gleichen Typ oft in verschiedenen Regionen vorfinden kann. Ein nostrischer Fischer wird sich nicht so sehr vom andergastschen Fischer unterscheiden, auch wenn er natürlich ganz anderer Meinung ist...
Soviel mal meine Überlegungen.
Nurinai
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Wissen und Handwerk könnte man vermutlich wirklich unter einem Bereich Kompetenzen (oder wie man es auch immer nennen möchte) zusammenfassen. Die DSA-Talente müssen hier auch nicht differenziert aufgeführt werden, Dinge wie "Gerüchte", "Ortskenntnis", "Kämpfen" oder allgemein "Handwerk" sind ja eigentlich ausreichende Informationen, die man spontan weiter improvisieren kann --> Kämpfen umfasst auch mehr oder weniger Kriegskunst, ein Fischer hat passende Handwerkstalente, Ortskenntnis und Gerüchte umfasst detaillierte Kenntnisse über Land und Leute. Wenn jeder Charakter davon nur 1-2 hat, können sie auch etwas weniger spezifisch sein.
Gesprächsthemen und Hobbies gehen tatsächlich stark in die selbe Richtung, so dass ich auch hier zusammenfassen gut fände. Herkunft könnte man vlt. zu Hintergrund ausdehnen, so dass man das auch etwas weiter fassen kann..? Geschlecht ist vmtl. auch unnötige Information, bisher ging das ja bei allen Charakteren (Ausnahme: Koala) ziemlich klar hervor.
Ich fände weiterhin auch Zitate über/von dem jeweiligen NSC sehr atmosphärisch und beschreibend.
Als letzter Gedanke: evtl. könnte man die große, oberste Zeile mit der Charakterklasse und die Zeile mit dem Namen tauschen? Dann hätte man oben mehr Platz für verschiedene Namen, Titel, Spitznamen, etc. und könnte darunter kurz und knapp den Archetyp angeben? Wäre m.E. einfach platzeffizienter...
Finde zwar die bisherigen NSCs allesamt gut benutzbar, stimme aber zu, dass am System noch feingeschliffen werden kann. Vor allem die Kombination von "Hobbies" und "Gesprächsthemen" zu "Interessen" ist glaub ich gut, außerdem würde es wohl reichen, wenn man nur Talente vermerkt, die nicht eh vom Beruf gegeben werden (oder zumindest eine interessante Spezialisierung im Beruf darstellen). Und bei "Herkunft" könnt ich mir gut vorstellen, nur die Art des Ortes zu vermerken (z.B. adliger Landsitz; kleines Fischerdorf; etc.), dann sind die aventurienweit verortbar.
Außerdem würde ich gerne mal sehen, wie ein paar NSCs aussehen, die Davids Kategorien nutzen (allerdings kann man dann viele Bilder nicht nutzen, weil die eindeutiger zuzuordnen sind, als nur "Handwerker" - das ist tatsächlich ein Problem, denn Bilder zu haben, die gleich evokativ sind, ist ein wichtiger Teil des Nutzen der Karten).