Wir hatten in Freiburg schonmal drüber gesprochen und zumindest Thilo und ich sind uns relativ einig darüber, dass es eine Idee ist, die Wert ist, ausprobiert zu werden, unsere Commanderdecks (o.ä.) grob nach Powerlevel in 3 Spielklassen einzuteilen.
Da wir nicht mehr so oft zum Spielen kommen, ist es einfach ärgerlich, wenn dann noch Spiele in vorhersehbaren Desastern enden; außerdem gibt es fast keine Gelegenheit mehr, mal ein weniger-als-optimal ausgetechtes Deck an den Tisch zu bringen, wenn die Mitspieler für die ersten 1-2 Spiele am Abend zunächst ihre am aufwendigsten feingetuneten (und somit meist stärksten) Decks auspacken und das die einzigen Spiele des Monats bleiben. Schlußendlich ist es frustrierend, wenn es wieder heißt "Lass PDH (oder anderes Nischenformat) spielen!" - "Sorry, hab nur Commander dabei..." und man dann eine ganze Schachtel voll Decks einen weiteren Monat einstauben lassen kann.
Warum Spielklassen die ersten beiden Probleme betreffen, ist selbsterklärend: Die Differenz im Powerlevel am Tisch wird zwar nicht völlig nivelliert, aber zumindest innerhalb eines handhabbaren Rahmens gehalten - guter Deckbau lohnt sich immernoch, die Spiele sind aber nicht schon vor dem Mischen entschieden. Und Wenn man direkt ein "Zweitligaspiel" ausrufen kann und die Leute nur ihr stärkstes Zweitligadeck auffahren dürfen, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten des Feintunens, da pures Aufrüsten früher oder später zum "Aufstieg" führen würde (gesteigerte Smoothness oder clevere Tricks hier und da aber nicht umbedingt). Dadurch kann man aber mit z.B. einem etwas zu eumeligen Gniedeldeck auch ein relevanter Teil des Tisches sein. Fast wichtiger ist aber, dass auch PDH-Decks und TinyLeaders einfach in die gleichen Spielklassen eingeteilt werden können wie Commander, so dass man dazu kommt, mit den selteneren Spielabenden trotzdem auch die Decks zu spielen, die man spielen will. Dann heißt es also: "Lass eine Runde 3. Liga spielen!" und dann kann das heißen, dass David Block Blutzopf auspackt, Thilo PDH Gelectrode und ich Tiny Teysa (Beispiele grob abgeschätzt, könnte aber bei allen ganz gut hinkommen mit Liga 3). So haben wir Decks aus 3 Formaten gespielt, ohne dass 3 Spiele von Nöten sind (von denen am Ende eins eh nicht stattgefunden hätte und eins ohne Ligasystem in mangelnder Balance versunken wäre).
(Wir haben z.B. grade eben Block Tasigur vs. Pauper Sunscape Guildmage vs. reguläre Ayla als "Zweitligaspiel" bestritten und es war ein völlig normales Multiplayerspiel)
Die 3 Spielklassen grob umrissen:
Liga 1:
- Decks dürfen tun, was sie wollen (außer dem Zeug, das tatsächlich verboten ist) - Hier findet man nur "echte" Commanderdecks, und die dann auch auf Effizienz gebaut und vermutlich mit vielen der neuen Karten, die gezielt fürs Format gedruckt wurden
Liga 2:
- "Faire" Commanderdecks. Das bedeutet z.B. --> weniger exzessiven Ramp (& evtl. Draw), statt dieser "Pflichtkarten" mehr Slots für Zeug, das gut ins individuelle Deck passt --> Den Einsatz neuerer Karten überdenken, die gezielt für Commander designed wurden --> solide gebaute Decks um merklich mittelmäßigere Commander (quasi keiner der gezielt designten ist "mittelmäßig") --> "Resterampen" bei denen man halt benutzt hat, was man eh schon rumliegen hatte - Die stärksten PDH Decks - Die stärksten Tiny Leaders Decks (bzw. vielleicht die obere Hälfte, bin nicht ganz sicher) - Die stärksten Block Constructed Decks
Liga 3:
- Die allermeisten PDH Decks - Die allermeisten Tiny Leaders Decks (bzw. vielleicht die untere Hälfte, bin nicht ganz sicher) - Die allermeisten Block Constructed Decks - Besonders zahnlose Commanderdecks, die merklich Power geopfert haben, um irgendeinem anderes Ziel zu verfolgen (z.B. Style)